Dieses Posting erklärt wie man eine Festplatte von Hand in Linux einbindet.
Die richtige Festplatte finden
Die erste Frage die sich stellt ist: Wie finde ich die Festplatte welche ich einbinden möchte.
Dazu ist es zunächst ratsam den Befehl sudo fdisk -l
auszuführen. Dieser Befehl listet alle am System angeschlossenen Festplatten auf.
Wichtig hierbei ist dass die externe Festplatte NOCH NICHT an das System angeschlossen ist.
Die Ausgabe sieht ähnlich wie im folgenden Beispiel aus. Aus Gründen der Übersichtlichkeit zeigt das folgende Listing nur eine Festplatte mit 3 Partitionen. In der Praxis haben moderne Rechner eine vielzahl von Festplatten welche mit dem fdisk -l
Befehl aufgelistet werden. Nützliche Hinweisgeber um die Datenträger zweifelsfrei zu identifizieren sind: der Modellname und die Größe. Im folgenden Beispiel wären dass also Samsung SSD 960 PRO 2TB
bzw. 1,88 TiB
.
$> sudo fdisk -l
[...]
Festplatte /dev/nvme0n1: 1,88 TiB, 2048408248320 Bytes, 4000797360 Sektoren
Festplattenmodell: Samsung SSD 960 PRO 2TB
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: gpt
Festplattenbezeichner: XXXXXXXX-XXXX-XXXX-XXXX-XXXXXXXXXXXX
Gerät Anfang Ende Sektoren Größe Typ
/dev/nvme0n1p1 2048 1050623 1048576 512M EFI-System
/dev/nvme0n1p2 1050624 2549759 1499136 732M Linux-Dateisystem
/dev/nvme0n1p3 2549760 4000796671 3998246912 1,9T Linux-Dateisystem
[...]
Danach schließt man die externe Festplatte an welche man einbinden möchte und schaltet diese ein, falls nötig.
Anschließend führt man den Befehl sudo fdisk -l
erneut aus und achtet auf die Unterschiede.
Im folgenden eine Beispielausgabe. Deine Ausgabe wird nicht identisch sein, aber ähnlich.
$> sudo fdisk -l
[...]
Festplatte /dev/nvme0n1: 1,88 TiB, 2048408248320 Bytes, 4000797360 Sektoren
Festplattenmodell: Samsung SSD 960 PRO 2TB
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: gpt
Festplattenbezeichner: XXXXXXXX-XXXX-XXXX-XXXX-XXXXXXXXXXXX
Gerät Anfang Ende Sektoren Größe Typ
/dev/nvme0n1p1 2048 1050623 1048576 512M EFI-System
/dev/nvme0n1p2 1050624 2549759 1499136 732M Linux-Dateisystem
/dev/nvme0n1p3 2549760 4000796671 3998246912 1,9T Linux-Dateisystem
[...]
Disk /dev/sdb: 1073 MB, 1073741824 bytes, 2097152 sectors
Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk label type: dos
Disk identifier: 0xXXXXXXXX
Device Boot Start End Blocks Id System
/dev/sdb1 128 2091135 1045504 7 HPFS/NTFS/exFAT
[...]
Im obigen Beispiel ist unsere neue Festplatte das Gerät /dev/sdb
. Dieses Gerät hat eine Partition (/dev/sdb1
) mit einem Windows Dateisystem.
Das ist die Festplatte bzw. Partition die wir einbinden möchten.
Einen Einbindepunkt erstellen
Zunächst müssen wir einen Einbindepunkt erstellen. Unter diesem Verzeichnis wird die Festplatte im nächsten Schritt eingebunden.
Im folgenden Beispiel heißt der Einbindepunkt windowsplatte
, den Namen kann man frei wählen, einzige Vorraussetzung ist dass es dieses Verzeichnis nicht schon existiert.
$> sudo mkdir -p /media/windowsplatte
Eine Partition read-only einbinden
Zunächst ist es immer ratsam eine Festplatte nur read-only einzubinden. So kann man nicht aus versehen Daten zerstören.
$> sudo mount -o ro -t ntfs /dev/sdb1 /media/windowsplatte
Eine Partition read-write einbinden
Wenn die Festplatte zuvor read-only eingebunden wurde, wie oben beschreiben, dann kann man die Einbindung in eine read-write Einbundung wie folgt ändern:
$> sudo mount -o remount,rw -t ntfs /media/windowsplatte
Wurde die Festplatte zuvor NICHT eingebunden geht es so:
$> sudo mount -t ntfs /dev/sdb1 /media/windowsplatte
Ausbinden der Festplatte
Nach getaner Arbeit will man die Festplatte wider ausbinden. Dieses Vorgehen ist unabhängig davon ob die Festplatte/Partition read-only oder read-write eingebunden wurde. So geht es:
$> sudo umount /media/windowsplatte